Interview of Ronan Keating freut sich auf Jazz & Joy in Worms06.08.2011 - WORMS
Von Wolfgang Bürkle
Den prominenten Auftakt beim Jazz & Joy in Worms macht Frauenschwarm Ronan Keating. Der 34-jährige Ire mit der charismatischen Stimme, auch bekannt als Mitglied der „gereiften“ Boyband Boyzone, stand im Vorfeld dieser Zeitung Rede und Antwort.
Sie geben in diesen Tagen Konzerte in Dortmund oder Edinburgh, waren gerade in Los Angeles und sind auch regelmäßig in Australien. Genießen Sie es, ein Popstar zu sein und um die ganze Welt zu reisen?Ja klar, das ist großartig! Es ist wirklich ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist. Das habe ich mir schon als Kind gewünscht – das es genauso sein wird.
Trainieren Sie eigentlich Ihre Stimme in besonderer Weise?Nein, nicht wirklich. Ich singe ja so schon sehr viel und das ist, glaube ich, genug Training.
Ihre letzten vier Alben, natürlich auch das jüngste mit Burt Bacharach, waren größtenteils mit Coversongs bestückt. Arbeiten Sie derzeit auch wieder an eigenem Material?Ja, tatsächlich habe ich den vergangenen Monat in Los Angeles auch damit verbracht, wieder eigenes Material zu schreiben. Ein bisschen „Back-to-Basics-Stuff“, Texte und Melodien. Aber es wird bis nächstes Jahr dauern, bis das entsprechende Album erscheinen wird.
Es gibt Gespräche darüber, dass sie in einem Filmprojekt mitwirken. Was hat es damit auf sich?Ich habe eine Hauptrolle in dem Film „The Goddess“, der jetzt vor ein paar Wochen in Australien abgedreht wurde. Der Film wird jetzt gerade geschnitten – ich denke, er wird wohl dann im Januar oder Februar in die Kinos kommen.
Sie haben mit Burt Bacharach, Elton John, Cat Stevens und anderen berühmten Musikern zusammengearbeitet. Mit wem würden Sie noch gerne zusammenarbeiten – vielleicht auch mal mit einem deutschen Musiker?Ich bewundere viele Musiker und bin auch sehr froh und dankbar, mit diesen schon gearbeitet zu haben. Aber es gibt einige, mit denen ich noch gerne zusammenarbeiten würde, etwa Kanye West oder Adele. In Deutschland würde ich gerne mal mit Xavier Naidoo zusammenarbeiten. Er ist wirklich großartig. Ich habe ihn zwar noch nicht getroffen oder gefragt, aber ich habe ihn schon mal bei Konzerten gesehen.
In Worms werden Sie mit einem Streichorchester auftreten. Was werden die Konzertbesucher am Dom zu hören bekommen?Ich bin derzeit dabei, eine Setlist zusammenzustellen. Es wird aber ein Mix sein, natürlich mit einigen neueren Sachen, aber eben auch älteren Liedern wie etwa „Life is a Rollercoaster“.
Das Festival in Worms nennt sich „Jazz & Joy“. Würden Sie Ihre Musik als Jazz bezeichnen?Jazz ...? Nein, das wäre nicht der richtige Ausdruck. Es ist Popmusik. Vielleicht werde ich in ein paar Jahren, wenn ich älter bin, mehr in der jazzigen Richtung sein.
Sie haben oft in großen Konzerthallen gespielt. In Worms wird es verhältnismäßig klein – mit einer wunderbaren Sicht auf den Dom. Bevorzugen Sie größere oder kleinere Auftritte?Ich freue mich auf Worms. Ich bevorzuge schon kleinere Konzerte, einfach weil sie intimer sind. Man kann da einfach eine bessere Verbindung zum Publikum bekommen.
Nehmen Sie Ihre drei Kinder auch mit zu Ihren Konzerten? Oder bevorzugen diese andere Musik?Ich nehme sie schon sehr viel mit – sie waren jetzt auch in Los Angeles mit mir. Sie lieben Boyzone wirklich und lernen auch, Gitarre zu spielen. Sie sind noch in dem Alter, wo sie denken, dass ihr Vater cool ist, deswegen mögen Sie auch meine Musik. Aber natürlich stehen sie auch auf andere aktuelle Musik, etwa Katy Perry oder Lady Gaga.
Sie sind auch Juror in der australischen Version der X-Faktor-Show. Denken Sie, dass solche Casting-Shows ein guter Weg sind, um ein Star zu werden? Sie selbst wurden ja auch für Boyzone gecastet ...
Ich denke, es ist wirklich eine sehr gute Möglichkeit für aufsteigende Künstler. Im heutigen Musikgeschäft ist die Lage ja nicht mehr so einfach, wie noch vor ein paar Jahren. Mit solchen Shows können Sie sich also eine Plattform schaffen und berühmt werden. Aber es muss schon auf eine anständige Art und Weise gemacht werden – dies versuche ich auch.
Was raten Sie jungen Menschen, wenn sie ins Musikgeschäft wollen?Just do it! Aber man wird dabei nicht auf Rosen gebettet. Es ist kein Zuckerschlecken und man muss wirklich hart arbeiten, um ein guter Sänger zu sein und erfolgreich zu werden.
Was wäre Ihre Alternative gewesen, wenn Sie kein Sänger geworden wären?Keine Ahnung. Sagen wir einfach Schauspieler.
http://www.wormser-zeitung.de/nachricht ... 022130.htm